Vom Tempo und Einsatz her besannen sich die Eagles Südtirol zwar auf alte Stärke, aber die zentrale Schwäche, die Effizienz bei den Torschüssen, bleibt ein Handicap

Bozen, 07.11.2022 – Am Samstag mussten die Eagles Südtirol nach neunstündiger Busfahrt in der Gefriertruhe von Bratislava gegen die Polizeimannschaft der slowakischen Hauptstadt antreten. Im Laufe der letzten Jahre entwickelte sich das Projekt ŠKP immer mehr zu einer professionellen Einheit in der die Spielerinnen unter professionellen Bedingungen trainieren und spielen können. Was dabei herausschaut zeigte sich auch im Spiel gegen die Eagles. Die mit Elena Perathoner zwar in Führung gehen, aber sich des Führungstreffers nicht lange erfreuen dürfen. Bis zu Beginn des Mitteldrittels zieht die Heimmannschaft auf 3:1 davon. Dabei nutzt Bratislava drei individuelle Fehler eiskalt aus. Spielerisch und von der Schnelligkeit her können die Südtirolerinnen zwar problemlos mithalten, aber, wie befürchtet, macht die schlechtere Chancenauswertung und das im Vergleich zu Bratislava geringere Geradlinigkeit am Ende den Unterschied aus. Das zeigt sich auch am Schussverhältnis von 45:15. Trotz des Schlussresultats von 5:1 für die Heimmannschaft kann man ein positives Fazit aus der Begegnung ziehen, denn gegen dieses Bratislava werden nicht viele Mannschaften punkten.
Am Sonntag ging die Reise weiter nach Budapest wo MAC Budapest, der letztjährige Viertplatzierte der EWHL, die Eagles im unglaublichen Kiss Stadion erwartete. Mit Fanni Gasparics haben die Ungarinnen zwar ihre Kapitänin und Torschützin vom Dienst verloren, allerdings ist das Team nach wie vor kompakt und mit Nationalspielerinnen gespickt. Mit Bieke van Nes und Olivia Atkinson hat man dem Ligakonkurrenten Neuberg Highlanders auch zwei starke Ausländerinnen weggeschnappt. Vor dem Spiel wussten die Eagles nicht, dass ihnen genau diese beiden Namen noch auf dem Magen liegen werden. Gegen die Ungarinnen konnte die Südtirolerinnen, wenigstens in der Anfangsphase ihre gute Leistung vom Vortag nicht abrufen. Nach nicht einmal fünf Spielminuten musste man einem Zwei-Tore-Rückstand nachlaufen, das zehrte vor allem am Nervenkostüm. Einige Fouls – am Ende waren es 24 Strafminuten und damit absolut zu viele – lassen sich dem Übereifer zuschreiben. Dass das Trio der Unparteiischen dabei nicht immer auf der Höhe war soll keine Entschuldigung sein. Zwei ihrer vier Tore beim 4:1 Schlussresultat schossen die Ungarinnen auch tatsächlich in Überzahl. Am Sonntag zeigten die Eagles Südtirol nämlich auch in der bisherigen Paradedisziplin, dem Penalty Killing, Schwächen. In der sehr hart geführten Begegnung in der auch die Heimmannschaft 18 Strafminuten sammelte, lief es auch technisch nicht zum Besten. Zu Beginn des dritten Drittels wurde ein Loch im Eis festgestellt, das erst nach fast einer Stunde so repariert werden konnte, dass die Fortsetzung der Partie kein Verletzungsrisiko barg. Auch im Schlussdrittel konnte Budapest mehr Torschüsse anbringen, aber mehr als ein Treffer gelang der Mannschaft nicht. Für die Südtirolerinnen erzielt Elena Perathoner wie schon am Vortag den Ehrentreffer.
Das nächste Spiel in der EWHL findet am 20.11. in der Sparkasse Arena statt. Die Eagles Südtirol empfangen die Jegkorong Academia aus Budapest. Da müssen Punkte her, um den Anschluss zum oberen Mittelfeld nicht zu verlieren.

Foto: Emma Rindone mit der Nr. 88 (hier gegen Bratislava) zeigte zwei bärenstarke Spiele (Foto: Giulia Lombardi).

 

Die Details zum Spiel ŠKP Bratislava vs Eagles Südtirol

https://ewhl.com/game-report/?gameId=bbea79f6-7633-4fe0-b424-adf6b10440df&divisionId=11048

 

Die Details zum Spiel MAC Budapest vs Eagles Südtirol

https://ewhl.com/game-report/?gameId=c65ba2cc-b0aa-4661-8949-e843ea905545&divisionId=11048